Eine Baufinanzierung lässt sich meist nicht mit 100 Prozent Eigenkapital decken. Um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu realisieren, wird ein großer Teil des Kaufpreises durch Fremdkapital wie eine Baufinanzierung bezahlt. Darlehensgeber können sowohl Banken wie auch Versicherungsgesellschaften, Unternehmen und Privatpersonen sein. Doch wie viel Fremdkapital ist bei der Baufinanzierung empfehlenswert, um die besten Konditionen zu erhalten?
Während das Eigenkapital eigene Geldmittel bezeichnet, die von den zukünftigen Hausbesitzern eingebracht werden, stellt das Fremdkapital fremde Geldmittel dar. Also Kapital von Banken, Versicherungen, Privatpersonen etc. zur Verfügung gestellt wird. In der Regel wird dieses in Form einer Finanzierung vergeben. Der Kreditgeber erhält die Geldmittel und zahlt die Summe inklusive Zinsen an den Geldgeber zurück.
Jede Immobilienfinanzierung bedeutet für die Bank ein Risiko. Denn die Raten könnten ausfallen, was Verluste mit sich bringt. Je mehr Eigenkapital ein Kreditnehmer in seinen Hausbau oder Hauskauf einbringen kann, desto weniger Fremdkapital wird benötigt. Dadurch sinkt das Risiko für den Geldgeber. Aus diesem Grund solltest du für deinen Kredit so viel Eigenkapital wie machbar bereitstellen, damit du den Anteil an Fremdkapital möglichst gering halten kannst.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Laufzeit der Immobilienfinanzierung und die Kosten sinken. Denn umso weniger Risiko für die Bank besteht, desto günstiger sind die Zinsen für den Kredit. So ist eine 100-Prozent-Finanzierung ohne eigene Geldmittel besonders teuer, da die Zinssätze entsprechend hoch ausfallen. Durch möglichst wenig Fremdkapital verringert sich die Laufzeit und der Kreditgeber erhält sein Geld schneller zurück. Das Ausfallrisiko für die Kreditrate ist somit geringer, was sich in besseren Konditionen für die Kunden widerspiegelt.
Experten empfehlen, den Kapitalbedarf mit mindestens 20 Prozent Eigenkapital zu decken. Günstiger wird die Immobilienfinanzierung, wenn 40 Prozent Eigenkapital und 60 Prozent Fremdkapital kalkuliert werden. Das bedeutet, wer für den Immobilienkauf eine Finanzierung über 300.000 Euro aufnimmt, sollte mindestens 120.000 Euro eigene Geldmittel einbringen können. Die besten Konditionen erhalten Kreditgeber, bei denen sich das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital auf 50:50 beläuft. In diesem Fall erfolgt die bestmögliche Verzinsung.
Die Zinsen werden von den Banken anhand des Eigenkapitals bemessen. Wer für den Kredit nur 40 Prozent eigene Geldmittel aufbringt und 60 Prozent Fremdfinanzierung benötigt, muss bereits mit einem höheren Zinsaufschlag rechnen. Noch einmal teurer wird es bei 80 Prozent Fremdkapital. Die teuerste Finanzierung wird fällig, wenn die Kreditnehmer kein Eigenkapital haben. Vor allem dann, wenn sie nicht nur den Bau-/Kaufpreis, sondern auch die Kaufnebenkosten über die Baufinanzierung decken müssen. Dann handelt es sich nicht mehr um eine 100-Prozent-Finanzierung, bei der die Nebenkosten selbst bezahlt werden. Sondern um eine 110-Prozent-Finanzierung, auch Vollfinanzierung genannt. Dieses Kreditmodell ist sehr teuer und wird nur bei einer überdurchschnittlich guten Kreditwürdigkeit vergeben.
Je weniger Fremdkapital bei der Baufinanzierung benötigt wird, desto günstiger sind die Zinsen für den Kreditnehmer. Dennoch solltest du nicht deine gesamten Geldmittel aufwenden. Denn sowohl beim Kauf wie auch beim Bau der Immobilie kann es immer wieder zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, die einen höheren Geldbedarf fordern. Angenommen, bei der Renovierung der erworbenen Immobilie wird ein Zuleitungsrohr beschädigt. Um den Schaden zu beseitigen und gleichzeitig die alten Rohre zu ersetzen, fallen zusätzlich 8.000 Euro an, die bei der Finanzierung nicht berücksichtigt wurden. Ist das Geld nicht vorhanden, muss der Kredit aufgestockt werden. Dadurch wird das Darlehen teurer.
Aus diesem Grund raten wir dazu, einen Puffer von mindestens 5.000 bis 10.000 Euro einzuplanen.
Experten empfehlen Kreditnehmern, mindestens 20 Prozent Eigenkapital für den Kauf oder Bau einer Immobilie aufzubringen. Besser ist eine Fremdkapitalquote von 60 Prozent, was ein Eigenkapital in Höhe von 40 Prozent bedeutet. Die günstigsten Konditionen erhalten allerdings Kreditnehmer, bei denen die Hälfte des Bedarfs aus Fremdkapital besteht und die Quote 50:50 beträgt. Wer über ausreichend eigene Geldmittel verfügt, sollte diese investieren, um die Zinsen der Baufinanzierung zu senken.
Da bei einer Immobilie allerdings immer ungeplante Ausgaben anfallen können, ist es ratsam, einen Puffer von mindestens 5.000 bis 10.000 Euro einzuplanen.
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