Die Schufa ist die größte Auskunftei Deutschlands. Sie errechnet den Bonitätsscore und gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit und Zahlungsmoral von Privatpersonen. Diese Informationen werden von Banken für den Entscheidungsprozess bei der Vergabe des Kredits herangezogen. Und obwohl der Bonitätsscore einen erheblichen Einfluss nimmt, muss eine negative Schufa nicht zwangsweise ein Ausschlusskriterium bei der Baufinanzierung sein. Sie erschwert es jedoch, einen Darlehensgeber zu finden. Wir erläutern, wie es trotz negativer Schufa mit der Baufinanzierung klappt.
Ein negativer Schufa-Eintrag entsteht, wenn Verbraucher ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Eine vergessene Rechnung und die darauffolgende Mahnung verursachen noch keinen negativen Eintrag. Aber dann, wenn Rechnungen unbezahlt bleiben und die Mahnung auch nicht entrichtet wird. Zu einem negativen Eintrag bei der Schufa kommt es, wenn die Zahlungsverpflichtung nicht erfüllt wird und der Gläubiger ein gerichtliches Mahnverfahren einleitet.
Ein negativer Schufa-Eintrag bleibt drei Jahre bestehen. Er ist also weiter in der Auskunftei gespeichert, auch wenn sich das Verfahren zwischenzeitlich erledigt hat. Während dieser Zeit beeinflusst der Eintrag nicht nur die Kreditvergabe durch die Verschlechterung der Kreditwürdigkeit und eine negative Zahlungsmoral. Auch auf den Schufa-Score nimmt ein negativer Eintrag Einfluss. Nach drei Jahren haben Verbraucher aber das Recht, diesen löschen zu lassen. Nicht immer geschieht dies automatisch.
Banken führen vor der Vergabe einer Baufinanzierung eine umfassende Prüfung durch. Dabei nehmen sie vor allem die Kreditwürdigkeit der Antragsteller unter die Lupe. Diese gibt ihnen Aufschluss darüber, ob der Kunde langfristig aus finanzieller Sicht in der Lage ist, die Rate des Kredits zu bedienen. Dafür ziehen sie die Einkommensverhältnisse heran, aber auch bestehende Zahlungsverpflichtungen sowie die familiäre und berufliche Situation. Doch kann die Bank nur schwer eine Aussage über die allgemeine Zahlungsmoral des Kunden treffen. Da kommt die Schufa ins Spiel.
Der Schufa-Score bewertet die Bonität des Verbrauchers. Er gibt Aufschluss darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kunde seine Raten auch tatsächlich bezahlt. Umso mehr Zahlungsverpflichtungen der Verbraucher hat, desto höher ist sein Risiko für Ausfälle. Beispielsweise, weil bereits mehrere Kredite in Anspruch genommen werden oder eine hohe Anzahl an Verträgen wie Telefon, Internet, Leasing etc. vorhanden ist. Doch auch die negativen Schufa-Einträge wirken sich auf den Score aus. Nämlich solche, die vom Gläubiger angemahnt und vom Kunden nicht bestritten wurden. Je niedriger der Score-Wert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für Zahlungsausfälle.
Hinweis: Nicht jeder negative Eintrag ist gleich schlimm. So fällt eine unbezahlte Handyrechnung über 100 Euro weniger ins Gewicht als eine Zwangsversteigerung wegen Nichtzahlung.
Hast du eine negative Schufa musst du mindestens damit rechnen, dass die Bank höhere Zinssätze verlangt. Denn mit den teureren Konditionen gleicht der Kreditgeber das erhöhte Risiko für Zahlungsausfälle aus.
Pauschal lässt sich aber nicht sagen, wie viel höher die Zinsen für den Kredit ausfallen werden. Hierbei kommt es auf deine individuelle Situation an. Kannst du Sicherheiten bereitstellen oder einen zweiten Kreditnehmer hinzuziehen, fallen die Konditionen der Finanzierung bereits besser aus. Auch ein unbefristetes Arbeitsverhältnis und ein hohes Eigenkapital beeinflussen die Zinssätze positiv.
Möglich kann außerdem sein, dass die Banken eine höhere Anfangstilgung ansetzen. Nicht selten müssen betroffene Kreditnehmer eine anfängliche Tilgung von mindestens 2,5 Prozent in Kauf nehmen. Daraus resultiert jedoch der Vorteil, dass der Kredit schneller abbezahlt ist und die Kosten für das Darlehen über die gesamte Laufzeit hinweg niedriger ausfallen.
Tipp: Es kommt immer wieder vor, dass bei der Auskunftei falsche oder veraltete Informationen gespeichert sind. Bevor du eine Baufinanzierung beantragst, solltest du eine Schufa-Auskunft anfordern. Diese muss dir einmal im Jahr kostenlos zur Verfügung gestellt werden. So hast du die Möglichkeit, die Informationen auf ihre Richtigkeit zu prüfen und eine fälschlicherweise negative Schufa vor Beantragung der Baufinanzierung löschen zu lassen.
Auch wenn nicht jede Bank eine Baufinanzierung mit negativer Schufa vergibt, ist dies nicht unmöglich. Gute Chancen hat, wer ein hohes Eigenkapital vorweisen kann. Im Optimalfall mehr als die angeratenen 20 Prozent. Verbraucher, die nicht über ausreichend eigene Geldmittel verfügen, können Freunde oder Familie um ein Privatdarlehen bitten, um das Geld als Eigenkapital einzusetzen. Auch ein vorgezogenes Erbe wird häufig in Betracht gezogen. Für eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital stehen die Chancen bei einer negativen Schufa aber meist schlecht.
Zusätzlich sollten Antragsteller bei einer negativen Schufa für die Baufinanzierung ein hohes Haushaltseinkommen haben. Wer die Raten nur knapp bedienen kann, erhält häufig eine Absage. Hier zeigt sich der Vorteil eines zweiten Kreditnehmers. In diesem Fall wird auch dessen Einkommen bei der Bonitätsprüfung herangezogen. Dadurch erhöht sich die Chance auf eine Zusage.
Eine weitere Möglichkeit, um dem Risiko der Banken entgegenzuwirken, ist ein Bürge. Dieser tritt für die offenen Forderungen ein, wenn der Kreditnehmer seine Raten nicht mehr bedienen kann. Damit wird gegenüber der Bank sichergestellt, dass die Kreditraten weiter bezahlt werden, auch wenn die Kreditnehmer nicht mehr zahlungsfähig sind.
Eine negative Schufa muss nicht zwangsweise ein Ausschlusskriterium für eine Baufinanzierung sein. Auch bei einer weniger guten Bonität ist der Traum vom Eigenheim realisierbar. Zudem haben alle Banken unterschiedliche Vorgaben bei der Kreditvergabe. Gerne unterstützen wir dich und helfen dir dabei, auch mit einem negativen Schufa-Eintrag eine Baufinanzierung zu finden. Vereinbare dafür hier einen Termin mit uns und lass dich von unseren Experten beraten.